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GOP Varieté-Theater Essen "WILD BOYS" – 2011

Beginnend mit dem Tauwetter weicht die Vorsicht der Ausgelassenheit. Die "wilden Jungs" toben ab dem 05.01.2011 im GOP Essen. "Wild Boys" ist der Titel des Januar/Februar Programms im Jahre 2011. Und mit dem Titel des Programms startet auch direkt die Show. Der gleichnamige Song von Duran Duran von 1984 stellt die Auftaktmusik und gibt einen ersten "Ausblick" auf die "Wild Boys". Zugegebener Maßen kommt vor allem das weibliche Publikum auf seine Kosten, denn sämtliche Künstler huschen größtenteils nur leicht bekleidet über die Bühne. Aber dann ist da plötzlich doch eine Frau zwischen den wilden Jungs. Eine Diva, die von den Boys angebetet wird. Aber die schöne Blondine, so stellt sie sich selbst vor, ist jedoch in Wirklichkeit ein Mann. Sein Name "Chris Kolonko". Dann haucht Sie Zarah Leander's "Warum brauchen denn die Männer soviel Liebe" durch den Theatersaal. Zunächst noch in modernem Look, verwandelt sich Kolonko zurück auf der Bühne mit entsprechender Perücke, Kleid und Mantel in die schwedische Schauspielerin und Sängerin und spricht dabei von Illusion. Diese ist dann nach der Verwandlung auch gelungen. Kurz darauf wird dann die erste artistische Darbietung des Abends angekündigt. Der Italiener Jemile Martinez jongliert mit einer solchen Leichtigkeit Fußbällen...erst mit einem, dann mit dreien - sogar fünf Bälle werden gekonnt durch die Luft gewirbelt. Und der Höhepunkt dann der Hochwurf eines einzigen Balles, jedoch um diesen nach einer zweifachen Drehung wieder aufzunehmen. Als Yoga bezeichnet Chris Kolonko die Darbietung der Artisten Slava Popov und Benjamin Pring von StrongHoldMovement. Die Besonderheit: Slava stammt aus Russland und Benjamin aus den USA. Was früher im kalten Krieg undenkbar war, hier nun vereint zu einem einzigen Körper. Denn die Bewegungen sind so eng und vor allem von fließender Leichtigkeit, dass man meinen könnte, die Schwerkraft wäre außer Kraft gesetzt. Auch bei ihrer späteren Darbietung an den Strapaten, wirkt die Partnerakrobatik der beiden Künstler sehr eindrucksvoll. Es folgt "Paulchen", sorry "Paul Chen". Der Einradfahrer Paul Mattheß zeigt eine Show auf 3 verschieden hohen Einrädern. Eine Treppe hinauf "hüpfen", ob jede Stufe einzeln oder zwei auf einmal - kein Problem. Eine schmale Brücke hinunterfahren und kurz vor dem Bühnenrand, sowie dem dann überraschten Publikum, zum Stehen zu kommen - spannend. Von einem Podest zu einem anderen Podest per Trampolin - atemberaubend. Oder sogar ohne Trampolin auf direktem Wege - der absolute Wahnsinn. "Paul Chen" macht das Unmögliche möglich. Wie ein roter Faden zieht sich auch das Oldie-Duo Herta und Berta. Herta wird von Joy Peters und Berta von Chris Kolonko verkörpert. Die beiden Damen lassen keine Fettnäpfchen und Witz aus, sei es um sich gegenseitig aufzuschaukeln oder das Publikum mit einzubeziehen. Ob verstorbene Ehemänner, Liebesleben, Outfit oder eine gemeinsame Kreuzfahrt - zu plaudern gibt es eine Menge. Mit einer Liza Minelli-Performance werden dann die Zuschauer in die Halbzeit-Pause entlassen. Nach der Pause erwartet das Publikum noch folgende Darbietungen: Eine Großstadtkulisse und 4 Mafiosi - die sich als Breakdancer entpuppen. Also zunächst "Top Secret" und dann ganz offen als "Fette Moves". Sprichwörtlich "Hut ab" und "break dancen", dann aber auch Helm auf und drehen und drehen und drehen... Um die Kreuzfahrt-Geschichte von Herta und Berta aufzugreifen, steht nun Philipp Klumpp als Matrose "Tigris" im Rampenlicht. Mit seinen Hula Hoop-Reifen, entsprechender Körperbeherrschung und vor allem Ästhetik, begeistert er Frau und Mann. Zwischendurch beweist Chris Kolonko noch, dass er sogar Steppen kann. "Geschaffen aus Granit und Stahl", so das Motto der Darbietung von Gunnar Erik Wetzel. Der Handstand-Equilibrist zieht mit seinem kühlen Charme die Zuschauer in seinen Bann. Auch Herta ist hin und weg, als Gunnar Erik anfängt sich zu entkleiden. Und zum Finale lüftet auch Chris Kolonko seine Oberbekleidung... Ein gelungener, unterhaltsamer Abend. Für die Frauen ein Augenschmaus, für die Männer erstaunlich und witzig. Bis zum 06.03.2011 wird das Programm "Wild Boys" noch zu sehen sein.

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