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GOP Varieté-Theater Essen - "BASE" 2011

Die Basis des laufenden Mai/Juni Programm des GOP Essen sind Newcomer… …junge Künstler auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Ab dem 05.05.2011 wird die Show "Base" von Regisseur Markus Pabst vor allem eins tun: internationale Newcomer und die "jungen Wilden" aus Berlin vereinen. Der rote Faden, welcher sich durch die gesamten Darbietungen zieht, beschäftigt sich mit dem Handeln und den Wünschen der Jugend. Ein absolutes Highlight stellt vor allem der Künstler David Pereira dar. Wer beim örtlichen Supermarkt den Einkaufswagen zweckmäßig für das Ablegen der Einkäufe nutzt, den belehrt dieser Kontorsions-Künstler eines Besseren. Denn genau auf, am und unter einem solchen Einkaufswagen vollbringt er seine Darbietung. Und das Ganze mit einer solchen "engelhaften" Leichtigkeit, so fließend wirken die Bewegungen. Auch bei seinem Hula-Hoop-Part überragt er locker andere bis dahin gesehene ähnliche Darbietungen. Dazu mit Stöckelschuhen und Korsage bringt er etwas Besonderes und den gewissen Esprit in die Nummer und stellt Homosexualität und deren Coming-Out unbeschwert dar. Eine sehr gute Performance bietet auch Samira Reddmann. Sie vereint sich mit ihrem Trapez und stimmt ihre Bewegungen zum Song "Kommando Untergang" von Anna Depenbusch perfekt ab. Die von ihr gezeigten Figuren sind sehr ungewöhnlich und zeitweise vermutet man sie an den Strapaten, statt an einem Trapez. Dies ist eine zusätzliche beeindruckende Steigerung. Handstandequilibristik auf einem Bett - das ist mal außergewöhnlich und ergibt eine tolle Performance - Katharina Lebedew mixt diese Elemente hervorragend. Auch ist das Bett immer wieder zentraler Punkt des roten Fadens. Sehr spritzig auch die Gummiball-Jonglage von Bertan. Pablo Caesar und Chris Myland zeigen sich in Ihrer Partnerakrobatik-Darbietung sehr gegensätzlich, legen sich dann doch in Ketten und sind somit gezwungenermaßen miteinander verbunden. Leider wirkt ihr Zusammenspiel nicht ganz so rund. Pablo Caesar bietet aber dann noch eine ganz spezielle Performance: Ein Fahrrad hängt kopfüber von der Decke und eine Kamera filmt die Darbietung richtig herum. Dann vollbringt er eine sehr interessante Equilibristik am Rad - diese muss man jedoch persönlich gesehen haben, so faszinierend und witzig ist hier die Umsetzung gelungen. Enttäuschend dagegen die Darbietungen von Claudel Doucet. Die Figuren am Vertikaltuch, als auch bei der Kontorsion wirken äußerst angestrengt. Fließende Bewegungen sucht man leider vergebens. Leider absolut überflüssig - und das bezieht sich nicht auf die gesanglichen Qualitäten - waren die LIVE-Gesangs-Performances von Lina Navakaite. Möglicherweise hätten Gesangsparts als roter Faden Sinn gemacht, so wie bei den Programmen "Angell" und "Move". Jedoch fehlt es hierbei an der Häufigkeit der Auftritte. Herrlich und erfrischend die Clownerie von Robert Wicke. Mal versucht er sich als Zauberkünstler, mal jongliert er mit Kegeln und bezieht das Publikum mit ein und dann trumpft er als genialer Beatboxer mit ungewöhnlichem Repertoire auf. Viele nette Darbietungen mit einigen Highlights werden bei "Base" geboten, die Gesamtpräsentation wirkt jedoch eher "bodenständig" als frech. Die jungen Künstler präsentieren hier ein Programm, welches nicht unbedingt auf junge Zuschauer zugeschnitten ist und somit auch ein breiteres Publikum anspricht. Bis zum 03.07.2011 wird das Programm "Base" noch zu sehen sein.

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