Im thüringischen Landkreis Eichsfeld, befindet sich in der Gemeinde Leinefelde-Worbis der „Alternative Bärenpark“.
Kurz zur Geschichte der Entstehung dieses Tierschutzprojektes, das Besuchern die Möglichkeit bietet, Bären und Wölfe in ihrer natürlichen Umgebung hautnah zu erleben.
Im Jahre 1955 entsteht ein bescheidener „Tierpark“, der aufgrund von Raummangel, unzureichender Wasserversorgung, schlechter Verkehrsanbindung an die damalige Kreisstadt Worbis übergeben wird. Auch Wölfe und immer wieder Bären werden im Tierpark gehalten, allerdings in den typischen zu kleinen Zwingern. 1995 entscheidet sich die Stadt, den Tierpark öffentlich auszuschreiben, um einen neuen Träger zu finden. Da die im Park befindlichen Tiere aus wirtschaftlichen Gründen dezimiert werden sollen, wird der damalige Koordinator Tierschutz vom Deutschen Tierhilfswerk, Herr Rüdiger Schmiedel, nach Worbis geschickt. Noch am gleichen Tag stellt Schmiedel der Stadt die Projektidee eines Alternativen Bärenparks vor. Schon seit längerer Zeit war das DTHW auf der Suche nach einem geeigneten Areal, um die Idee eines Bärenparks für in Not geratene Braunbären in die Tat umsetzen zu können. So wird am 15.04.1996 der Verein Bärenhilfswerk e. V. gegründet.
Kooperationspartner und erster Förderer. Am 31. Mai 1997wird der erste Bereich der Freianlage mit 7000 qm und die Eingewöhnungsstation offiziell und im Rahmen des 1. Bärenfestes ihrer Bestimmung übergeben. Bärin Maika ist der letzte im Worbiser Tierpark gezüchtete Bär. Nach der Fertigstellung der Freianlagen für Bären und Wölfe beginnt 2003 der Umbau des gesamten Haustierbereichs.
Maika, das Maskottchen des Bärenparks, wird am 12. September 2010 tot in der Freianlage gefunden.
So finden sich im heute 7,5 ha großem Park, ein 4 ha großes Bären- und Wolfgehege, sowie ein 1,2 ha umfassendes Areal einer Bären-Seniorenresidenz.
So leben momentan die Bären Emma, Jimmy, Katja, Laura, Mario, Mischka, Max, und Pedro mit einem Wolfsrudel zusammen im „Alternativen Bärenpark“.
Sie stammen ursprünglich aus Käfigen und Zwingern. So spricht man im Allgemeinen von Bärenmissbrauch. Ob als Überschuss- oder Wegwerfbär, Zirkus-, Zwinger-, Tanz-, Kampfbär oder als Gallesaftspender. Gründe für diese Missbräuche sind teilweise Unwissenheit über die Lebensbedingungen dieser Tiere, wirtschaftliche Interessen oder einfach nur veraltete Traditionen.
Im Haustierbereich wohnen Waschbären, Sittiche, Meerschweinchen, Schafe usw.
Im Gespräch mit Parkleiter Ralf Wettengel berichtet er über wichtige Erkenntnisse für die Verhaltensforschung. So gehen Instinkte der Bären nicht verloren. So bauen selbst Bären aus Gefangenschaft Höhlen für ihre Winterruhe.
Die Haltung von Bären und Wölfen in einer gemeinsamen Freianlage, die der Natur nachempfunden ist, vertreibt den Tieren die Langeweile.
Ein Thema der Zukunft werden Primaten aus Privathaltung sein. Tiere aus Privatbesitz, die von ihren Besitzern nicht mehr gehalten wurden konnten, sollen somit eine neue Beherbergung erhalten.
Es gibt außerdem Erlebnisprogramme zu den Themen: Bärenpark-Führung, Unterwegs im Bärenland, Wolf – Jäger und Gejagter, Ziege, Schaf & Co., Auf Bärin Maika‘s Spuren uvm.
Alle Führungen und Erlebnisprogramme müssen mindestens eine Woche vorher gebucht werden, damit sie speziell auf die Gruppe abgestimmt werden können.
Ein Erweiterungsgelände von 40 ha ist bis 2020 geplant.
Die nächsten Veranstaltungen im Park:
17.08.2013 Indianerfest
06.10.2013 Bären-Maika-Gedenk-Tag - Nur 2 Euro Eintritt für Alle
Weitere Infos unter: www.baerenpark.de