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Wintergarten - Made in Berlin 2013

Nicht nur das das Wintergarten Varieté in Berlin beheimatet ist, nein, die aktuelle Show lebt sogar die Stadt. Die Künstler von Base Berlin zeigen gemeinsam und in ihren einzelnen Darbietungen die Facetten dieser Stadt auf.

Getreu dem Showmotto „Made in Berlin“ bietet der Abend einen bunten Einblick in die pulsierende Metropole.

Zum Auftakt ertönen die Klänge des Sandmannliedes und eine Frau schläft in ihrem Bett. Doch dann schleicht die Symbolfigur Berlins an sie heran und trötet sie aus ihren Träumen. Berlin erwacht und alle Künstler tanzen, bewegen und flanieren über die Bühne zum Song „Schwarz zu Blau“ von Peter Fox.

Eben noch geträumt und schon kurz darauf wird das Bett zum Mittelpunkt der Handstandequilibristik von Katharina Lebedew. Das ist auf den Varieté-Bühnen einzigartig und sehr außergewöhnlich und erzeugt eine tolle Performance. Katharina Lebedew mixt alle Elemente hervorragend. Die in Almaty/Kasachstan geborene Katharina wurde bereits im Alter von nur acht Jahren als Nachwuchstalent entdeckt und bis heute weitergefördert.

Eine Plexiglas-Konstruktion weckt nun das Interesse des Zuschauers. Zunächst betritt ein Straßenreiniger die Szenerie und nach anfänglich zögerlichem Testen mit Bällen an dieser Konstruktion, werden es mehr und mehr Bälle und der äthiopische Ausnahmejongleur Girma Tsehai setzt seine ungewöhnliche Darbietung fort. Bouncing, so der Fachbegriff für das Jonglieren auf dem Boden.

Wer beim örtlichen Supermarkt den Einkaufswagen zweckmäßig für das Ablegen der Einkäufe nutzt, den belehrt der Kontorsions- und Ausnahmekünstler David Pereira eines Besseren. Denn genau auf, am und unter einem solchen Einkaufswagen vollbringt er seine Darbietung. Und das Ganze mit einer solchen „engelhaften“ Leichtigkeit, so fließend wirken die Bewegungen.

Als nächstes fallen Vertikaltücher von der Decke und Kati und Philipp zeigen dort ihre sinnliche Performance. Passend zum Thema der Show zum Song „Mädchen aus Ostberlin“ von Udo Lindenberg.

Eine feuchte Angelegenheit wird die zweite Performance von David Pereira. Eine Waterbowl, ein eigens entworfenes Wasserbecken mit 600 Litern Wasser, ist Mittelpunkt seiner Performance. Mal gleitet er durch das Becken, mal schießt er mit Schwung heraus, wirbelt herum und spielt so leidenschaftlich mit dem nassen Element.

Nach der Pause dreht sich im wahrsten Sinne des Wortes alles um einen Ring, der an Bungee-Seilen befestigt ist. In ihm hat der Künstler die Möglichkeit vielfältige Drehungen durchzuführen.

Kati und Philipp zeigen bei ihrer zweiten Darbietung als Hand-auf-Hand-Duo, welche Geschichten eine Beziehung erzählt, mit dem Schwerpunkt auf die Kraft gelegt.

Hierzu tragen beide eine Art Bolero, unter dem sich weiße Ballons in unterschiedlichen Größen befinden. Diese sollen die Muskeln der beiden Künstler darstellen und spielen daher eine große Rolle bei ihrer Performance.

Nach dieser kraftvollen jedoch eher ruhigeren Nummer, startet nun Dennis Mac Dao durch. Er kommt aus der Welt des Balletts und das sieht man auch bei seinem Ausdruckstanz. Visuell untermalt wird sein Tanz durch jede Menge Konfetti, welches er mal sparsam, mal großzügig durch seine Hände gleiten lässt. Bei der Tanzshow „Got to dance“ ProSieben / Sat.1 schaffte er es mit seinen einzigartigen Performances bis ins Finale und erreichte dort mit nur 0,1 Prozent Unterschied zum Sieger den zweiten Platz.

Es gleitet das Trapez herunter und Samira Reddmann zeigt ihre sehr gute Performance. Sie vereint sich mit ihrem Trapez und stimmt ihre Bewegungen zum Song „Kommando Untergang“ von Anna Depenbusch perfekt ab.

Die von ihr gezeigten Figuren sind sehr ungewöhnlich und zeitweise vermutet man sie an den Strapaten, statt an einem Trapez. Dies ist eine zusätzliche beeindruckende Steigerung für eine Trapez-Darbietung.

Pablo Caesar bietet dann noch eine ganz besonderes Schmakerl: Ein Fahrrad hängt kopfüber von der Decke und eine Kamera filmt die Darbietung richtig herum. Dies kann der Besucher auf einer Leinwand verfolgen. Dann vollbringt er eine sehr interessante Equilibristik am Rad - diese muss man jedoch persönlich gesehen haben, so faszinierend und vor allem witzig ist hier die Umsetzung gelungen.

Den Abschluss bilden Milu und Toan, ebenfall aus Berlin, mit vietnamesischen und brasilianischen Wurzeln, zeigen zusammen eine junge und frische Darbietung am chinesischen Mast. Sie setzen mit ihren Künsten am Pole scheinbar die Schwerkraft außer Kraft.

Verdienter Riesen-Applaus am Ende der Show, wenn das gesamte Ensemble zum Finale beim Song „Dickes B“ von Seeed, vom Publikum noch einmal so richtig gefeiert wird.

Noch bis zum 21.09.2013 kann das aktuelle Programm „Made in Berlin“ besucht werden.

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