Die 13 ist keine Unglückszahl für das Elspe Festival. Ganz im Gegenteil, denn die Aufführungen der Karl-May-Festspiele im sauerländischen Lennestadt erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit. So wird das Stück „Der Schatz im Silbersee“, eine der beliebtesten Geschichten, seit dem Jahre 1959 zum dreizehnten Mal auf der Naturbühne aufgeführt. Damit gehört diese Story zu den meistgespielten beim Elspe Festival.
Eine wesentliche Neuerung auf dem Gelände, die wahrscheinlich kaum einem Tagesbesucher auffallen wird, ist das neue Zeltdach, welches den Zuschauerraum überspannt. Nach 37 Jahren wurde die 2500 Quadratmeter große Membran ausgetauscht.
Doch nun zur diesjährigen Inszenierung. Zunächst einmal die Handlung:
Lange herrschte Frieden zwischen den Weißen und den Utah-Kriegern. Doch eines Tages dringt eine Bande weißer Tramps in das Gebiet am Colorado-River ein. Sie sind auf der Suche nach dem legendären Schatz im Silbersee. Morde an Indianern und Weißen kennzeichnen ihren Weg.
Der Große Wolf, der Häuptling der Utahs, führt seinen Stamm in einen erbitterten Kampf gegen alle Weißen. Selbst Winnetou und Old Shatterhand werden beinahe Opfer seiner furchtbaren Rache. Hoch oben in den Bergen am Silbersee fällt die Entscheidung.
Brinkley und seine Gangster glauben, am Ziel zu sein. Sie halten den Schatz im Silbersee in den Händen. Die Banditen laden das Gold auf den Raddampfer, den sie gekapert haben. Dann, plötzlich: Eine Explosion erschüttert das Schiff. Feuerbälle steigen in den Himmel. Der Dampfer bekommt Schlagseite, Die nächste Detonation. Winnetou und Old Shatterhand haben in letzter Sekunde dem Guten noch zum Sieg verholfen...
Nachdem im Jahre 2009 in die Handlung des Stücks und somit auch in die Naturbühne ein Raddampfer erfolgreich integriert wurde, kommt dieser auch in der Spielzeit 2015 zum Einsatz und wird beim Finale spektakulär untergehen. 12 Meter lang und 3,5 Tonnen schwer ist das Schiff. Wenn der mit 70.000 Litern bestückte Wasserfall sich in Bewegung setzt, so setzen auch die Dynamitladungen dem Dampfer soweit zu, dass die für die Zuschauer verborgenen drei Gabelstaplerarme, das Gefährt ordentlich in Schwankungen versetzen. In diesem Jahr gleitet der Wasserfall besonders harmonisch und naturgetreu hinab, denn durch die eingebauten Treppen, welche zur Höhle führen, entsteht eine Art kaskadenartiger Fall.
Der afrikanische Schreiseeadler ist der tierische Star beim Schatz im Silbersee.
Er ist das Totem des Häuptlingssohns Para angare. Seinen Auftritt hat der Vogel in zwei Szenen: als der Große Wolf seinen Sohn begrüßt, bevor er mit seinen Kriegern zur Büffeljagd reitet und in der Szene, als die Tramps in das Utah-Lager eindringen, fliegt der Vogel über die Bühne, um den Großen Wolf und seine Krieger zu holen.
Der Karl-May Klassiker ist auch in der 2015er Elspe-Fassung immer noch das Non-Plus-Ultra aller Inszenierungen und absolut sehenswert!