Hoch über der Stadt Altena trohnt sie auf einem Bergsporn des Klusenberges. Zunächst als Burg Wulfeshagen bekannt, wurde diese nach Anfang des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Berg errichtet und später nach der gleichnamigen Stadt zur heutigen „Burg Altena“ umbenannt. 1455 ereile die Burg Altena ein Schiksal, denn sie brannte ab. Anschließend wurde der damalige Amtssitz derer von Drosten nur noch notdürftig wieder aufgebaut. Von 1766 bis 1811 war in den historischen Mauern auch ein Kriminalgericht mit Gefängnis untergebracht. 1856 richtete der Johanniterorden in der Burg ein Krankenhaus ein. Ein Versuch, die Burg Anfang des 19. Jahrhunderts in neugotischem Stil wieder aufzubauen, scheiterte an der Finanzierung. Im Frühjahr 1906 wurde auf Initiative des damaligen Landrates Fritz Thomée der Märkische Burgverein gegründet, der es sich zur Aufgabe machte, die Burg bis zur 300-Jahr-Feier der Zugehörigkeit der Grafschaft Mark zu Preußen 1909 wieder aufzubauen. Um 1914 war die Burg nach Plänen des Architekten Georg Frentzen bis auf die Vorburg und den unteren Torbau erneuert. Die letzten Arbeiten wurden 1918 abgeschlossen.
Und auf was man besonders achten sollte, das sind die Wappen, auch derer Nachbarstädte und Gönner der Burg, welche alle eine Besonderheit aufweisen, den märkischen Schachbalken, der in Anlehnung an die roten Zinnen des Stammhauses der Märker und Altenaer Grafen in die Wappen mit aufgenommen wurde.
Im Jahre 1909 hatte Richard Schirrmann die Idee auf der Burg die erste ständige Jugendherberge der Welt einzurichten. 1912 war es dann soweit. Die Originalräume von damals sind heute ein Museum. Die heutige aktive Jugendherberge, die vom Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) betrieben wird, befindet sich auf dem unteren Burghof. Es stehen 36 Betten zur Verfügung, die sich auf fünf Schlafräume mit 4, 13 und 14 Betten sowie auf zwei Leiterzimmer mit 2 und 3 Betten aufteilen. Die Jugendherberge auf der Burg Altena wurde um ein Gästehaus erweitert. In einer direkt unter der Burg gelegenen Jugendstilvilla stehen zusätzlich ein Tagesraum und drei Schlafräume zur Verfügung.
In den Gebäuden der Burg sind viele Ausstellungsräume zu besichtigen. Das Museum der Grafschaft Mark, das Museum Weltjugendherberge, das Märkische Schmiedemuseum und das Deutsche Wandermuseum schlossen sich zu Museen Burg Altena zusammen.
Das Museum der Grafschaft Mark ist dabei das älteste regionalgeschichtliche Museum Westfalens. Es besteht seit 1875 und informiert rund um die Geschichte und Entwicklung des märkischen Sauerlands. Historische Rüstungen und Waffen gehören ebenso zum Bestand wie sakrale und weltliche Kunst, Möbel und Kunsthandwerk. Bäuerliche Gerätschaften und Werkzeuge aus der Eisenverarbeitung erlauben einen Einblick in die Arbeitswelt früherer Jahrhunderte. Und auch die Themen Geologie und Archäologie der Region kommen nicht zu kurz. Einen Schwerpunkt legt die Sammlung auf das Mittelalter - passend zum Standort auf einer mittelalterlichen Burg.
Mehr als 190m lang ist die gesamte Anlage. Zu den ältesten Teilen gehören vermutlich der Bergfried namens Dicker Turm mit seinem Hufeisenförmigen Grundriss und Teile des Kellers im Alten Palas im Westteil der Burg. Weitere Teile wie der Pulverturm als zweiter Bergfried kamen später hinzu.
Ein Teil der Burg wird als Restaurant genutzt. Die großflächige Wandmalerei im Festsaal orientiert sich an mittelalterlichen Vorlagen aus mehreren Epochen des Rittertums.
Bis Ende April 2014 wurde im Rahmen des Förderprojekts „Regionale 2013“ ein Burgaufzug gebaut. Am 26.04.2014 wurde dieser Erlebnisaufzug eröffnet. So bietet man jetzt mitten der Fußgängerzone ein „Neues Tor“ zur Burg Altena. Der Aufzug erleichtert Besuchern den Zugang zur 85 Meter oberhalb der Innenstadt liegenden Burg. Er bietet mit dem Gang durch den 90 m langen Erlebnisstollen ein einzigartiges Erlebnis: Südwestfälische Sagen werden mittels moderner Museumstechnik erlebbar gemacht. Figuren aus der Geschichte erscheinen über Wandprojektionen lebendig, und verschiedene Effekte verschaffen Gästen den Eindruck, Elemente der Sagen hautnah mitzuerleben. So bekommen Besucher in einem Zeittunnel an sechs Stationen Einblicke in 900 Jahre Burggeschichte.
15 Personen können dann bei einer 35-sekündigen Aufzugsfahrt interaktive Medieninstallationen mit Themen und Figuren regionaler Sagen erleben.
Besonders empfehlenswert sind auch die museumspädagogischen Programme. Für bestimmte Altersklassen werden spezifische Programme angeboten. So sind die Thematiken immer dem Alter der Besucher entsprechend angepasst.
Ob Schatzsuche für die Kleinsten, Workshops für die Jugendlichen oder Kunst-/Industriegeschichtliche Führungen für Erwachsene, auf verschiedenste Art und Weise können die Museen der Burg Altena entdeckt werden.
Apropos Kinder: So eine Schatzsuche eignet sich auch hervorragend für einen Kindergeburtstag. Und wer von weiter angereist kommt, der kann ja auch direkt in der Jugendherberge auf der Burg übernachten. Ein tolles Gesamterlebnis.
Und wer seinen Kindern gerne alles alleine erklären möchte, dem bietet das Kinderbuch „Söckchen und Fläd erobern die Burg Altena“ genug Lesestoff, um mit Hilfe der 140 Jahre alten Hexe Söckchen und der Fledermaus Fläd, die Ausstellung kindgerecht näher zu bringen.
Weitere Informationen unter: Webseite Burg Altena