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Burger's Zoo 2013 - 100 Jahre jung

Wie man einen Zoo immer wieder innovativen Ideen bereichern kann, so dass sich zum einen die Tiere wohlfühlen, zum anderen aber auch den Besuchern ein unvergleichliches Erlebnis geboten werden kann, das lebt der Burgers‘ Zoo in Arnheim. So feiert er in diesem Jahr am 30. März sein mittlerweile 100-jähriges Bestehen. Bevor wir uns diesen wunderbaren niederländischen Tierpark anschauen, zunächst einmal etwas zur Geschichte des Burgers’ Zoo:

Vor einhundert Jahren hatte der Gründer Johan Burgers seine private Tiersammlung zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt. Noch bis heute ist Burgers‘ Zoo in Familienhand geblieben: Direktor Alex van Hooff, der den Park zusammen mit seiner Frau Bertine leitet, ist ein Urenkel von Johan Burgers, während seine Mutter Greet van Hooff das Ehepaar in beratender Funktion unterstützt.

Burgers’ Zoo hat sich aufgrund seines einzigartigen Konzepts international einen Namen gemacht, weil Tiere dort so frei und natürlich wie möglich gehalten werden. Zudem kommt der Betrieb ohne Subventionen und Sponsorengelder aus. Die Familie Hooff wohnt noch immer auf dem Gelände des Zoos, der sich vom anfänglichen Hobby zu einem modernen Tierpark entwickelt hat und jährlich rund 1,5 Millionen Besucher anzieht.

Schon zu Beginn sorgte der Tierpark für Aufsehen in den Niederlanden und Deutschland, als Johan Burgers zum ersten Mal eine gitterfreie Raubtieranalage präsentierte – zur damaligen Zeit eine echte Revolution. Mit dem Direktor des Hamburger Zoos Carl Hagenbeck unterhielt er eine enge Freundschaft, die sich durch gegenseitige Inspiration kennzeichnete. Die Popularität des Parks stieg so schnell an, dass zehn Jahre später ein Umzug vom damaligen Standort

in ’s Heerenberg ins größere Arnheim notwendig war.

Anfangs der sechziger Jahre wurde Burgers‘ Zoo bereits in dritter Generation von Antoon van Hooff und seiner Frau Greet Wierenga geleitet. Sie eröffneten 1969 den ersten Safaripark in Europa, in dem Besucher mit ihrem eigenen Wagen durch die Lebenswelten afrikanischer Tiere fahren konnten. Das Gebiet etablierte sich schnell zum Besuchermagneten, der nicht selten für kilometerlange Staus in Arnheim sorgte. Die positive Entwicklung des Parks zeichnete sich vor allem durch die innovativen Erneuerungen ab, die Burgers‘ Zoo international bekannt machten. Weltweit einzigartig war 1971 die Eröffnung einer Schimpansen-Kolonie in einem Zoo: hier lebten 15 Schimpansen in einem Gehege lebten. Die anfängliche Skepsis verwandelte sich schnell in Bewunderung, die auch den Wissenschaftlern vor Ort internationales Ansehen erbrachte.

Seit 1988 der tropische Regenwald „Burgers‘ Bush“ eröffnet wurde, können Besucher die Tropen selbst in Arnheim aus direkter Nähe erleben. Sechs Jahre später folgte mit „Burgers‘ Desert“ der Zugang zur Wüste, die angelehnt ist an die nordmexikanische Mojave-Wüste. Um die Wasserwelt in Burgers‘ Zoo nicht außen vor zu lassen, war die Erweiterung um ein acht Millionen Liter umfassendes Aquarium im Jahre 2000 ein logischer Schritt. „Burgers‘ Ocean“ spezialisierte sich auf die Korallenzucht und besondere Hai- und Rochenarten, die den Tierpark mittlerweile zum weltweit größten Züchter von Adlerrochen machten.

Beginnen wir nun mit unserem Rundgang:

Insgesamt 550 Säugetiere in 50 Arten, 1000 Vögel in 150 Arten, 150 Reptilien, 300 Amphibien, sowie 3000 Fische und 5000 wirbellose Tiere, leben hier im Burgers’ Zoo auf insgesamt 7 Themenbereiche verteilt.

Betreten wir zunächst das Areal der “Burgers' Safari”.

1968 wurde dieser Bereich eröffnet und die Besucher konnten zunächst mit dem Auto hindurchfahren. Löwen ganz nah konnten hier beim Vorüberfahren bewundert werden. Später dann jedoch wurde die Möglichkeit der Autosafari durch einen Zug ersetzt. Seit 2006 ist eine Besichtigung der Savanne nur noch zu Fuß möglich, aber dafür von erhobener Position von einer Holzbrücke aus oder von zwei Beobachtungshäusern mit Glasscheiben. In den Häusern finden sich weitere Informationen zu den Raubkatzen. Auf 250 Metern kann der Besucher Geparden, Löwen, Breitmaulnashörner, Giraffen, Zebras, Antilopen, Wasserböcke, Kudus und Gnus somit auch bei schlechteren Wetterverhältnissen beobachten. Eine ausgedehnte Terrasse bietet Aussicht über die Savanne, während man afrikanische Gerichte und Getränke genießen kann.

Von der Savanne in den tropischen Regenwald sind es nur wenige Schritte. Auf 1 ½ Hektar führt der Rundgang durch “Burgers' Bush“. In dieser Halle befindet sich die feuchte Welt der Pflanzen und Tiere. Was für eine interessante Erfahrung, denn hier sorgt die hohe Luftfeuchtigkeit für klamme Kleidung, beschlagende Brillen und auch das Fotoequipment hat zu kämpfen. Hat man Glück oder auch sehr gute Beobachtungsgabe, so erspäht man hier Vögel, Leguane,Flughunde, Seekühe, Capybaras (Wasserschweine) und Erdferkel.

Das besonders nasse Element wird dann mit dem Burgers' Ocean bedient. Denn 8 Millionen Liter Wasser insgesamt ergeben alle Becken in diesem Aquarium. Flora und Fauna der Ozeane Südost-Asien können hier seit dem Jahre 2000 bestaunt werden. Muränen, Dicklippenfische, Riffbarsche, Korallen, Schwämme, Seeanemonen, Seeigel, Seegurken, Haie und Rochen können hier bewundert werden. Besonders beeindruckend ist das große Panormabecken mit seinen Haien und Guitarrenrochen.

Die Mojave-Wüste ist eine Wüste im Westen Nordamerikas. Sie umfasst 35.000 Quadratkilometer auf dem Gebiet der US-Bundesstaaten Kalifornien, Utah, Nevada und Arizona. Sie gehört zu den Regenschattenwüsten, welche entstehen, wenn sie von Gebirgen umgeben sind, die die Wolken stauen und abregnen lassen, so dass für das Land hinter dem Gebirge kein Wasser mehr übrig bleibt. In dieser Wüste befindet sich einer der heißesten Orte, das Death Valley. Hier werden in den Monaten Juli bis August durchschnittlich Temperaturen von über 45 °C erreicht.

Die Sonora-Wüste ist mit einer Fläche von ca. 320.000 km² eine der größten sowie eine der vielseitigsten und artenreichsten Wüstenregionen der Welt. Beide Lebensräume sind hier im Burgers' Desert vereint. Auf einer überdachten Fläche von 7500 m² sind diese beiden Wüsten und ihre klimatischen Verhältnisse hier im Burgers’ Zoo dargestellt.

1994 wurde dieser Bereich eröffnet und neben Pflanzen wie Kakteen, Agaven und Yuccas, leben hier ebenfalls an das Klima gewöhnte tierische Bewohner, wie Truthahngeier, Pekaris (Nabelschweine), Dickhornschafe, Rotfüchse, Klapperschlangen, Skorpione und Gila-Krustenechsen.

2008 wurde zum 95-jährigen Bestehen des Zoo Burgers' Rimba eröffnet. Ein Naturgebiet, welches dem tropischen Regenwald Malaysias nachempfunden ist.

Malayenbären, Siamangs, Laponders, Hirsche, Bantengs und asiatische Rinder finden sich hier ebenso, wie Pythons, Warane, Languren, Gibbons und Tiger.

Ein Mangrovenwald mitten in den Niederlanden? Burgers' Mangrove ahmt Mangrovenwälder nach, welche aus Bäumen und Sträuchern verschiedener Pflanzenfamilien mit insgesamt fast 70 Arten bestehen, die sich an die Lebensbedingungen der Meeresküsten und brackigen Flussmündungen angepasst haben. Das salzige Brack- oder Meerwasser, dem die Bäume des Mangrovenwaldes im Wechsel der Gezeiten ausgesetzt sind, führt zu einem sehr niedrigen Wasserpotential im Sediment, das die Wurzeln umgibt. Stelzenwurzeln, Kniewurzeln, viele Fischarten, wirbellose Tiere, Schlangenhalsvögel, Mangrovenreiher, Flussschildkröten und Segelechsen sind hier beheimatet.

Im Burgers’ Tierpark warten auf den BesucherGorillas auf ihrer waldreichen Insel, eine weltberühmte Schimpansenkolonie mit mehr als 15 Tieren, aber auch Panther, Elefanten, Zwergnilpferde, Pinguine, Flamingos, Raubvögel und Singvögel.

Das runde Jubiläum wird 2013 gebührend gefeiert: Schon am Eingang erwartet Besucher eine Zeitreise zurück zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Ab Februar können sie durch Film- und Fotomaterial in lebensgroßen Tiertransportkisten in die Geschichte des Zoos eintauchen.

Interessant für Familien ist vor allem der komplett überdachte Spielplatz „Kids Jungle“ für 300 Kinder, der im Jahre 2012 eröffnet wurde. Von der angrenzenden Terrasse des Parkrestaurants aus können Eltern ihren Nachwuchs beobachten, wie sie sich durch die verschiedenen Spielelemente toben. Der spezielle Kunststoffboden hat zudem eine federnde Wirkung, sodass Kinder nicht hart fallen können.

Mit den teilweise überdachten thematischen Lebensräumen ist Burgers‘ Zoo schon seit vielen Jahren gut gegen schlechtes Wetter gerüstet. Der einstige Gründer Johan Burgers wäre heute sicher stolz darauf, zu sehen, was aus seiner einst privaten Tiersammlung hundert Jahre später entstanden ist.

Das Fazit ist ganz klar: So muss Zoo sein!

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