Endlich ist es wieder so weit: die Zeit des gepflegten Gruseln im Hansa-Park. Was für viele Besucher schon zum festen Bestandteil des Jahres gehört und seit inzwischen vier Jahren und somit zum fünften Mal an den beiden Wochenende vor den Herbstferien in Schleswig-Holstein stattfindet: Die Zeit der Schattenwesen. In diesem Jahr am 3. und 4. Oktober, sowie noch einmal vom 9. bis 11. Oktober 2015, nach der regulären Öffnungszeit ab ca. 18 Uhr.
Insgesamt gibt es zur Zeit der Schattenwesen vier Sonderattraktionen.
Ab 18 Uhr wird es beim Fluch von Novgorod noch gruseliger, denn auch dort sind Erschrecker anzutreffen, die den Gästen das Gruseln lehren und den Nervenkitzel beim Fahrspaß erweitern.
Schon ab 17 Uhr hat man die Möglichkeit die Reetdachkate des Doktors gegenüber von Kärnan zu besuchen und sich dort in 5er-Gruppen von den Erschreckern, die genial geschminkt wurden, wunderbar unterhalten lassen. Viele kommen schreiend, aber mit einem Dauerlachen auf dem Gesicht aus dieser Kate, die alleine auf Grund der liebevoll hergerichteten Requisiten einen Besuch wert ist.
Mit Einbruch der Dunkelheit gegen 19:30 Uhr öffnet dann auch die Schattenwelt von Utgard, das Maisfeld hinter Kärnen. Hier geht man ebenfalls in 5er-Gruppen einen der zwei vorgegebenen Wege durch das Maisfeld und lässt sich von Erschreckern, in diesem Jahr allerdings auch von einigen technischen Effekten, das Gruseln lehren. Auch hier wurde alles liebevoll hergerichtet und neben jeder Menge Spaß, findet man sehr viel für das Auge. Damit die doch sehr lange Wartezeit von bis zu 3 Stunden nicht zu lang wird, läuft an der Wand von Kärnan ein Film zur Zeit der Schattenwesen und es gibt schon ein paar Erschrecker die in der Warteschlange ihr Unwesen treiben und die Gäste unterhalten. Neu außerdem in der Warteschlange, denn dort stehen nun Verkaufsbuden mit Crepes, Gebäck, Laugenbrezeln und Getränken.
Ebenfalls mit Einbruch der Dunkelheit gegen 19:45 Uhr beginnt die Wall-Mapping Show auf dem Vorplatz von Kärnan. Hier werden passend zur Geschichte der Zeit der Schattenwesen mit dem Doktor und Jan, Bilder auf die Hauswand gegenüber von Kärnan projiziert. In diesem Jahr keine Neuheit, sondern die gleiche Wall-Mapping Show, mit der vor zwei Jahren die Zeit der Schattenwesen erweitert wurde.
Für uns waren es die 5. Zeit der Schattenwesen, im ersten Jahr durch die große Neugierde angezogen, ab dem 2. Jahre dann von den Attraktionen, aber besonders von der allgemeinen Stimmung im Park, immer begeistert dabei. Dieses Event ist für uns eine liebgewonnene Tradition geworden. Jedes Jahr hatten wir eine Menge Spaß, so auch gestern. Die Kate ist einfach durch die Darstellung immer wieder einen Besuch wert und das Maisfeld ist ebenfalls großes Entertainment.
Dennoch muss ich gestehen, dass wir dieses Jahr vom Gesamtbild doch enttäuscht sind. Die Stimmung belief sich wirklich ausschließlich auf die Kate und das Maisfeld. In den Jahren davor hat sich diese auf den gesamten Bereich, also auch den heutigen Platz vor Kärnan, welcher letztes Jahr nur als Turm stand, ausgeweitet. Doch hier war kaum etwas davon zu bemerken, was zum einen daran liegen kann, dass man durch den nun kompletten Bau von Kärnan keine Geräusche mehr in diesen Bereich hört, gerade weil der Schall vom Maisfeld vom Turm geschluckt wird. Noch vor zwei Jahren konnte man auf dem dortigen Hügel stehen und hatte einen tollen Blick über das Maisfeld, über den man die Stimmung auch als Zuschauer sehr gut genießen konnte. Hinzu kam, dass die Mitarbeiter des Parks entsprechend gekleidet und geschminkt waren, auch in den umliegenden Gastronomiebetrieben, wie z.B. dem Minerscamp oder im Elins bei der Schlange von Midgard. Doch hier war in diesem Jahr nichts von der Zeit der Schattenwesen zu spüren, auch nicht kulinarisch.
Im vorgesehenen Bereich lediglich ein Grillstand mit nur zwei kulinarischen Angeboten in die Ecke bei Rio Dorado gedrängt, die geöffnete Bude an der Kate, die gerade mal Punsch anbot, sowie die beiden Hansebuden in der Warteschlange des Maisfeldes, die sich kulinarisch auf die Zeit der Schattenwesen bezogen. Die beiden Hansebuden waren jedoch nur über die lange Schlange des Maisfeldes zu erreichen und für Gäste, die keine Möglichkeit mehr hatten sich gestern anzustellen, leider nicht erreichbar. Vor der Kate in der Bude fand man sonst eine liebevolle Einrichtung, wo man sich auch schon einmal gut für Halloween eindecken konnte. Doch die Regale waren gestern leer, was einen kalten und sehr ungemütlichen Eindruck hinterließ. Die eine kleine Grillbude beim Rio Dorado war so überlaufen, dass man dort sehr lange hätte anstehen müssen, so haben wir diesmal auf das Essen im Hansa-Park verzichtet und uns lediglich bei der Kate einen Apfelpunsch gegönnt, der wie jedes Jahr sehr lecker war, doch leider nur noch in Pappbechern serviert wird. Ebenfalls ein Stimmungskiller.
Gerade das Gesamtbild, vor allem den geschminkten Mitarbeitern und den kulinarischen Angeboten, die immer perfekt auf die Zeit der Schattenwesen abgestimmt waren, hat die Zeit der Schattenwesen sonst so besonders gemacht. Die Dekoration der Vorjahre, inklusive der Feuerkörbe, fehlt einfach. Mal sehen, wie es im kommenden Jahr sein wird, wenn die Thematisierung rund um Kärnan fertig gestellt ist.
Unser Fazit:
Grundsätzlich lohnt sich jedoch ein Besuch der Zeit der Schattenwesen, zumindest einen Tag sollte man dabei gewesen sein, denn Kate und Maisfeld sind einfach top. Und wer es eh nicht gruselig mag, der kann sich einfach freuen, dass der Park bis ca. 21 Uhr geöffnet hat. Die meisten Fahrgeschäfte haben bis 20:30 Uhr geöffnet und wurden gestern noch lange besucht und gefahren- Lediglich im direkten Bereich der Zeit der Schattenwesen, der Rio Dorado, die Glocke, der Torre del Mar und Kärnan machen pünktlich gegen 18 Uhr bzw. Kärnan gegen 19 Uhr Feierabend. So war der Park gestern bis ca. 21 Uhr insgesamt sehr gut besucht.